Unser Fahrer Matthias Hivner startete am Freitag, den 28. 6. bei der dt. Meisterschaft im Einzelzeitfahren. Hier sein Bericht:
Vergangenen Freitag fuhr ich mit meiner Schwester Maria nach Spremberg in Brandenburg zu den Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren. Für mich eine Gelegenheit, sich einmal mit den Profis zu messen und gegen den vierfachen Weltmeister in dieser Disziplin anzutreten. Da war natürlich von Anfang an auch klar, dass eine gute Platzierung eher unwahrscheinlich ist. Egal, dabei sein ist alles und die letzten Zeitfahren verliefen vielversprechend.
Bei der Materialkontrolle erlebte ich dann gleich den ersten Dämpfer, die Sattelposition ist nicht regelkonform und lies sich auch nicht zur Zufriedenheit des Komissärs verstellen, bei den Landesmeisterschaften war dies aber immer möglich. So musste ich den Auflieger auch noch verstellen, von der gewohnten Sitzposition blieb nichts mehr übrig. Zumindest konnte ich starten, mal schauen was dann noch geht.
Als Ziel hatte ich mir einen Schnitt von 43 Km/h vorgenommen, die erste Hälfte ja nicht überziehen, die zweite Hälfte schauen was noch geht. Um 18:34 Uhr ging es dann für uns los, ich auf dem Zeitfahrrad, Maria im Begleitfahrzeug hinter mir. Gleich nach dem Start ging es die ersten beiden Kilometer leicht bergab, aber mein Garmin funktionierte nicht. Nach etwas rumdrücken ließ er sich dann doch noch überzeugen, mir Geschwindigkeit und alle anderen gewünschten Werte anzuzeigen. Das hat aber bestimmt 10-20 Sekunden gekostet. Nach der Abfahrt folgte eine Linkskurve die gleich wieder in einen leichten Gegenanstieg führte. Hier verlor ich auch nochmals Sekunden. Jetzt hieß es für die nächsten 6 km erst einmal TRETEN. Der Asphalt war hier noch gut, aber es war schwierig, einen Rhythmus zu finden, da es immer wieder leicht bergauf oder bergab ging. Außerdem hatte ich Gegenwind. Immerhin konnte ich mit 40-45 Km/h fahren.
Es folgte eine weitere Linkskurve auf eine Straße, welche vom Zustand vermutlich noch aus Honeckers Zeiten stammen musste: Betonplatten mit tiefen Schlaglöchern und Rissen…die nächsten 3 Km waren schmerzhaft, mehr wie 40 Km/h schaffte ich hier nicht. Danach wurde die Straße dann wieder besser, es folgte eine Abfahrt mit 8 %, ich schloss Frieden mit meinem Garmin, er zeigte 60 Km/h. Angebot angenommen für die nächsten 2 Kilometer, bis ich wieder vom Auf und Ab und dem Gegenwind in die Realität zurückgeholt wurde.
Bis zum Wendepunkt hatte ich einen Schnitt von 39,4 Km/h. Am Wendepunkt motivierte mich Maria – die vielleicht beste Schwester, Trainerin und Begleitwagenfahrerin in einer Person – nochmal alles zu geben. Das tat gut und irgendwie half es mir zu wissen, dass ich doch nicht alleine unterwegs bin, zudem hatte ich jetzt keinen Gegenwind mehr. Mit 45-50 Km/h fühlte es sich endlich nach Zeitfahren an…bis die Abfahrt mit den 8% kam. Leider hat sich diese in einen Anstieg verwandelt, nur noch 25Km/h. Die folgende Betonpiste tat jetzt richtig weh. Endlich erreichte ich die 5 Km-Marke und ich gab nochmal Alles.
Nach 48:56 Minuten fuhr ich ins Ziel, den 43 er Schnitt verfehlt und nur Platz 58 von 58.